Kunsttermine und Tagesnotizen

Luc Saalfeld: Auf Sendung (2018)

Luc Saalfeld: Auf Sendung (2018)


FRAUENKIRCHE 1987

Luc Saalfeld: Die Trümmer der Frauenkirche in Dresden (1987)

Luc Saalfeld: Die Trümmer der Frauenkirche in Dresden (1987)

Im Jahrbuch zur Dresdner Frauenkirche Bd. 26 (2022) ist der Artikel „Die Frauenkirche als Inspiratorin der Kunst“ von Dr. Ulrich Hübner erschienen, der neben Werken von Siegfried Klotz, Jürgen Schieferdecker und anderen früheste Aufnahmen aus meinem Archiv aus dem Jahr 1987 zeigt. Ergänzt werden diese Schwarz-Weiß-Aufnahmen durch ein Farbbild von 2015, ein Fensterblick aus der Kantine des geschlossenen Kulturpalastes auf die wieder errichtete Frauenkirche mit Häusern des Neumarktes. Mit dieser Bildstrecke und dem Abdruck in vorliegendem Artikel schließt sich nach über dreißig Jahren auch für mich ein Kreis, der in der Kindheit begann, mit der berühmten Ruine als Bezugspunkt.

Ulrich Hübner schreibt dazu: „Luc Saalfelds frühe Fotografien vom Trümmerberg der Frauenkirche zeugen davon, dass auch die jüngere Generation in diesem Gebilde eine Besonderheit der Form und Gestalt erkannt hat, ohne vermutlich dabei vordergründig die Wehmut des Verlustes zu empfinden. Eindrucksvoll versteht der Fotograf die Pylone derart zu inszenieren, dass sie überdimensional und als Kolosse wirken. Das Lutherdenkmal, das den Reformator als Vermittler der beiden vertikalen Architekturfragmente zeigt, hat Saalfeld in leichter Untersicht und in seiner Höhenwirkung als gleichwertiges Element dargestellt. Der Vergleich mit dem geteilten Deutschland, der häufig gestellt wurde, bekommt in diesem symbolhaften Bild seine ganz besondere Bedeutung. (…) Nicht nur der hohe ästhetische Wert, sondern auch die Bildkomposition als aufgetürmter Kegel geben eine Ahnung davon, welche Gewalten beim Zusammensturz des Bauwerkes gewirkt haben müssen. In der Schwarz-Weiß-Fotografie sind es vor allem die Tiefen und Höhen, die den Kontrast verstärken und damit selbst kleinste Strukturen, wie die Körnelung der Sandsteinquader und die schmalen, dürren Halme, die sich angesiedelt haben, darbieten können. Saalfeld hat mit seiner Kamera diesen Mikrokosmos im Kontext des kraftvollen Ganzen grandios eingefangen.“


AUSSTELLUNG TANZ!

Orangerie im Pillnitzer Schloßpark · 29.07. - 08.08.2021

Luc Saalfeld: Aus dem Zyklus Elefantenballett (2002)

Luc Saalfeld: Aus dem Zyklus Elefantenballett (2002)

Unter diesem Titel beginnt nun eine Veranstaltungsreihe des Elbhangfest-Vereins – unabhängig vom traditionellen Festtermin, gefördert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) mit Mitteln aus dem Fonds „Neustart Kultur“. Bekannte Künstler des Dresdener Elbhangs zeigen ihre Arbeiten in der Pillnitzer Orangerie und bilden damit den Rahmen für eine Reihe von Tanzperformances.

Zur Ausstellungseröffnung am 29. Juli, 19.00 Uhr ist tristan production mit „Geometrisches Ballett“ von Ursula Sax in der Choreographie von Katja Erfurth zu sehen. Weitere Infos hier.


BACKSTAGE – EXHIBITION OPENING

SLUB Dresden - Bib Lounge, Zellescher Weg 18, 01069 Dresden · 08.02. - 03.10.2021

Katalog Backstage, 2021

Katalog Backstage (2021)

Die Ausstellung zeigt Räume, die der Öffentlichkeit normaler Weise verschlossen sind. Erst durch die Ausnahmesituation des Umzugs wurden diese Depots und Archive für mich und die Kamera geöffnet. Nun aber geriet die Ausstellung selbst in eine Ausnahmesituation – die Bilder blieben wochenlang unsichtbar. Aus dem „Museum ohne Bilder“ wurde eine Ausstellung ohne Betrachter. Insofern schuf die Wirklichkeit eine zusätzliche künstlerisch-konzeptionelle Ebene.

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog im Verlag der Kunstagentur Dresden in Form einer Archivbox mit einleitendem Text und 25 Abbildungen (ISBN 978-3-9817866-9-9), 25 Vorzugsexemplare enthalten einen signierten Print. Weitere Informationen im SLUB Blog. Wer den Weg nicht kennt: Die Bilder hängen in der Cafeteria der Sächsischen Landesbibliothek, geöffnet Montag bis Freitag 10.00 – 16.00 Uhr.


BACKSTAGE – RÄUME DER KUNST

SLUB Dresden - Bib Lounge, Zellescher Weg 18, 01069 Dresden · 08.02. - 03.10.2021

Luc Saalfeld: Im Negativarchiv der Deutschen Fotothek I (2020)

Luc Saalfeld: Im Negativarchiv der Deutschen Fotothek I (2020)

Für loungeaffaires #2 hat Luc Saalfeld sein Repertoire an Backstage-Räumen erweitert. In Vorbereitung der Ausstellung ging er auf Erkundungstour durch das Negativarchiv der Deutschen Fotothek. Was er fand, waren wiederum Strukturen der Ordnung, mit denen er die Auseinandersetzung mit den formalen Aspekten des Lagerns von Kunst- und Archivmaterial aus den früheren Zyklen fortführen konnte.

Eine zufällig entstandene Serie von Doppelbelichtungen auf vorgefundenem Filmmaterial offenbart dabei zusätzlich die formale Analogie zwischen dem klassischen Arbeitsmittel der Fotothek, dem Graukeil, und der archivarischen Lagerung der Bestände.

Seit 1995 waren Luc Saalfelds Arbeiten in zahlreichen Ausstellungen zu sehen. Mit den hier gezeigten Arbeiten ist er nun auch im Archiv der Fotografen der Deutschen Fotothek vertreten. (Simone Fleischer)


Kunstauktion in der Wollner-Villa Dresden-Wachwitz

Luc Saalfeld: Aus dem Zyklus Bilder ohne Museum, 2005/06

Luc Saalfeld: Aus dem Zyklus Bilder ohne Museum (2005/06)

Neuer Sächsischer Kunstverein und Kunstauktionen Davids, 8. Oktober 2020, ab 15.00 Uhr


ZEITENWENDE 1989/90

Schauvitrine Gewandhausstraße, Dresden-Altstadt 01.09. – 30.11.2020

Luc Saalfeld: Klassenfahrt nach Potsdam, Schloß Sanssouci, 1989

Luc Saalfeld: Klassenfahrt nach Potsdam, Schloß Sanssouci (1989)

Es geht weiter! Die Schauvitrine auf der Gewandhausstraße wird wieder zum Erinnerungsort.

Dabei geht es nicht um die „große Geschichte“, die schon geschrieben wurde, sondern um Erinnerungssplitter, Impulse, die wir bekommen haben, und Nachdenken über eine prägende Zeit, um selbst Erlebtes. Ulrich Hübner und Luc Saalfeld treten mit Bild und Text in einen Dialog, der persönliche Geschichte im Kontext der „großen Geschichte“ zeigt.

Die Schauvitrine erschien für unsere Präsentation im Stadtraum besonders geeignet, da sie die Inhalte nicht in einem musealen oder anderweitig exklusiven Raum bewahrt, sondern - auf der Straße steht.

Meeting am 1. Oktober 2020, 19.00 Uhr. Gespräch mit Dr. Ulrich Hübner und Luc Saalfeld


abstrakt – konkret

30 Jahre Galerie am Damm 06.06. – 11.08.2020

Luc Saalfeld: Stilleben mit Glas und Zitrone (1995)

Die Galerie am Damm feiert ihr 30-jähriges Bestehen mit einem Vernissage-Rundgang am Samstag, dem 6. Juli 2020, 14.00-18.00 Uhr - Körnerplatz 10, 01326 Dresden. Erreichbar mit den Buslinien 61 und 63 über Schillerplatz / Körnerplatz.

Herzlichen Glückwunsch, Romy und Peter Eisermann!


Kunstauktion in Pulsnitz

Kunstauktionen Davids – 23. Mai 2020

Luc Saalfeld: Stilleben mit Glas und Zitrone (1995)

Luc Saalfeld: Stilleben mit Glas und Zitrone (1995)

Am Sonnabend, dem 23. Mai 2020 ab 15.00 Uhr findet bei Uta Davids in Pulsnitz die Frühjahrsauktion mit sächsischen Künstlern statt.

Präsentiert wird eine Auswahl von Malerei, Grafik und Fotografie - von jedem vertretenen Künstler ca. 4 Arbeiten, welche die Auktionatorin selbst mit Einfühlungsvermögen und klarem Blick zusammengestellt hat.

Weitere Informationen: Kunstauktionen Davids, Großröhrsdorfer Str. 27, 01896 Pulsnitz


MAPPE DES BAUHÄUSLERS

Galerie Mitte Dresden - Kabinett 30.11.2019 - 01.02.2020

Luc Saalfeld: Stilleben (2019)

Luc Saalfeld: Stilleben (2019)

An den 95. Geburtstag von Inge Thiess-Böttner (1924-2001) erinnert die Galerie Mitte mit einer Personalausstellung der Künstlerin, die zu den Vertretern des Konstruktivismus in Sachsen zählt. In den neunziger Jahren, selbst mit der künstlerischen Arbeit beginnend, lernte ich sie als humorvolle, offene und warmherzige Frau kennen, die uns Jungen gegenüber stets freundlich und kollegial war. Nun zeigt Karin Weber neben Inge Thiess-Böttner meine Arbeiten aus der "Mappe des verschollenen Bauhäuslers" im Kabinett - bezugnehmend auf inhaltlich-formale Übereinstimmungen. Die klare Formensprache der grafischen und fotografischen Arbeiten weckt Anklänge an Formstudien der Bauhäusler, erinnert aber auch an die Exponenten konkreter Kunst in der DDR.

Die Eröffnung findet am Freitag, dem 29.11.2019 um 19.00 Uhr in der Galerie Mitte Dresden statt.


Zeitenwende - 1989

Schauvitrine Gewandhausstraße, Dresden-Altstadt 09.10. – 31.12.2019

Luc Saalfeld: Schüler im Unterricht „Produktive Arbeit“ (PA), 1989

Luc Saalfeld: Schüler im Unterricht „Produktive Arbeit“ (PA) (1989)

Luc Saalfeld (Fotografie) und Dr. Ulrich Hübner (Text) nähern sich in einem dreiteiligen Kurzessay der bewegten Zeit vor dreißig Jahren in Dresden. Die Schauvitrine als Ausstellungsort symbolisiert den öffentlichen Raum, der damals Ausgang der friedlichen Revolution war. Bis zum Ende des Jahres wird die Vitrine monatlich mit einer Erinnerung bestückt.

Auftakt: 8. Oktober 2019, 17.00 Uhr


Wenn die Nacht am tiefsten ist

Ausstellung im Kunstraum Dresden 10.11. – 15.12.2018

Luc Saalfeld: Am offenen Meer (2016)

Luc Saalfeld: Am offenen Meer (2016)


Räume der Kunst / Mappe des Bauhäuslers

Ausstellung in der Galerie Kunstgehäuse 03.05. – 22.06.2018

Luc Saalfeld: Bauhaus-Hand (90er Jahre)

Luc Saalfeld: Bauhaus-Hand (90er Jahre)

Gezeigt werden in dieser Personalausstellung Bilder aus zwei Serien, die in Beziehung treten: Die fiktionale Mappe des verschollenen Bauhäuslers und die Dokumentation des Umzugs von Egidio Marzonas Archiv nach Dresden. Die Strahlkraft des Bauhauses, dessen 100jähriges Gründungsjubiläum 2019 ansteht, ist spürbar; auch das bewusste Spiel mit formalen und inhaltlichen Bezügen.

Die Eröffnung findet am 3. Mai 2018, 19.00 Uhr in der Galerie Kunstgehäuse, Prießnitzstraße 48 in Dresden statt.

Es spricht Dr. Ulrich Hübner.


1818 Zeitsprung 2018

Ausstellung auf der Festung Königstein 24.03. – 07.10.2018

Luc Saalfeld: Aus dem Zyklus ELBE, Scholle II (90er Jahre)

Luc Saalfeld: Aus dem Zyklus ELBE, Scholle II (90er Jahre)

Im Jahr 1818, vor nunmehr 200 Jahren, entstand das berühmte Gemälde „Wanderer über dem Nebelmeer“ von Caspar David Friedrich. Von seinen Zeitgenossen oft unverstanden, entwickelte der Maler damals eine neuartige Sichtweise auf die Landschaft und wurde so zum Wegbereiter einer Malerei, die Landschaft nicht nur als dekorative Staffage verstand, sondern ihr höhere Bedeutung und Symbolkraft verlieh. Dieses moderne Kunstverständnis ist für Künstlerinnen und Künstler heute nach wie vor von Interesse und für ihre Arbeit relevant.

Die Auseinandersetzung mit dem Werk Caspar David Friedrichs, der „Zeitsprung“ von 1818 in das Jahr 2018, das Verbindende und noch heute Gültige: Das ist das Thema der Sonderausstellung, die Arbeiten von 45 Kunstschaffenden des Künstlerbundes Dresden e. V. zeigt.

Die Eröffnung findet am Sonnabend, dem 24. März 2018, um 11.00 Uhr auf der Festung Königstein statt.


SICHTWEISEN II

Ausstellung im SMWK 09.02. – 04.04.2018

Luc Saalfeld: Abstrakte Bewegungsstudie / Raumsituation (2017)

Luc Saalfeld: Abstrakte Bewegungsstudie / Raumsituation (2017)

„Mit der Ausstellung Sichtweisen II gibt das Sächsische Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst zum zweiten Mal Einblick in das Schaffen sächsischer Künstlerinnen und Künstler. Aus den eingereichten Arbeiten der Genres Malerei, Grafik und Fotografie wählte eine Jury rund 70 Werke aus, in denen sich die zeitgenössische bildnerische Diskussion in ihrer inhaltlichen Breite wie formal-ästhetischen Tiefe vermittelt.

Vom 9. Februar bis 4. April werden die Werke in den Fluren des Ministeriums gezeigt und können im Rahmen der Ausstellung käuflich erworben werden. Mit ihrer Ausstellungsbeteiligung verbinden die Künstlerinnen und Künstler erneut ein soziales Engagement. Die Hälfte ihres Verkaufserlöses spenden die Beteiligten für ein Stipendium für Künstlerinnen und Künstler, die in ihren Heimatländern nicht mehr oder nur unter schweren Bedingungen arbeiten können oder anderweitig schutz- und hilfebedürftig sind“ (aus dem Faltblatt).

Die Eröffnung findet am Donnerstag, dem 8. Februar 2018, 18.00 Uhr im SMWK auf der Wigardstraße 17 in Dresden statt.


WIEDER SEHEN

Ausstellung in der Villa Eschebach 24.01. – 16.03.2018

Luc Saalfeld: Abstrakte Bewegungsstudie (2016)

Luc Saalfeld: Abstrakte Bewegungsstudie (2016)

Zwanzig Jahre lang hat Dieter Hoefer Ausstellungen mit Dresdner Künstlern in der Villa Eschebach ausgerichtet – insgesamt 90 an der Zahl! Mit dieser nun verabschiedet er sich und lädt jene Künstler zu einem Wiedersehen ein, die eine Personalausstellung in den Räumen der Bank hatten. 2009 lief meine Ausstellung „Stadträume“, gemeinsam mit der Malerin Beate Bilkenroth. Eine gelungene Kombination, da zentrale Themen unserer Arbeit übereinstimmten.

Die Vernissage findet am 23. Januar 2018, 19.00 Uhr in der Villa Eschebach Dresden statt. Die Laudatio hält Dr. Paul Kaiser.


Archiv der Avantgarden

Japanisches Palais Dresden 17.01. – 10.02.2018

Luc Saalfeld: Archiv der Avantgarden (2016)

Archiv der Avantgarden (2016)

„Das Archiv der Avantgarden (AdA) enthält mit ca. 1,5 Millionen Objekten eine der umfangreichsten Sammlungen von Kunstwerken und Objekten der künstlerischen Avantgarden des 20. Jahrhunderts, die der Sammler Egidio Marzona seit den späten 60er Jahren zusammentrug. Im Archiv befinden sich Gemälde und Skulpturen, Zeichnungen, Skizzen und Drucke, Möbel und Designobjekte. Darüber hinaus dokumentieren in einmaliger Dichte Fotos, Korrespondenzen, Manuskripte und Manifeste, Künstlerschallplatten und Filme, Primär- und Sekundärliteratur und weitere Materialien das künstlerische Geschehen des gesamten Jahrhunderts – innerhalb Europas und weit darüber hinaus …

Von Oktober 2017 bis April 2018 veranschaulichen und thematisieren vier Ausstellungen – Essays – und ein vielfältiges Veranstaltungsprogramm mit Vorträgen, Diskussionen und Workshops unterschiedliche Aspekte des Phänomens Avantgarde im 20. Jahrhundert“ (aus dem aktuellen Katalog).

An der Ausstellung „Bedingungen der Arbeit und des Wohnens“ bin ich mit 15 Fotografien beteiligt – einer Auswahl aus dem Bildpool, der 2016 während des Umzugs der Sammlung nach Dresden entstanden ist.

Zum Archiv


POSTPLATZARCHIV

Luc Saalfeld: Aus dem Zyklus Postplatzarchiv (2017)

Luc Saalfeld: Aus dem Zyklus Postplatzarchiv (2017)

Zurück zu den Wurzeln! Im November 2004 begann die Geschichte des Langzeitprojekts POSTPLATZARCHIV, das sich – bis heute – dem mittlerweile zwar bebauten, aber nach wie vor städtebaulich verwahrlosten Dresdner Platz widmet. In der Zeitschrift für Literatur und Kunst OSTRAGEHEGE (Nr. 42 Heft II) erschien 2006 eine Bildstrecke mit Kurzessay, woraus ich zitiere: „Ob Abriß oder Neubau – rasante und tiefgreifende Veränderungen sind typisch in den ostdeutschen Städten der Gegenwart und als Indikator tiefgreifender sozialer Veränderungen der Gesellschaft starke Verunsicherung für die Menschen. Die Umstrukturierung des Besitzes und damit der Städtebilder im Ostdeutschland der letzten Jahre ist herausragend, vielleicht nur vergleichbar mit den Umwälzungen während der Gründerzeit und in der Folge des Zweiten Weltkrieges.“ Die damalige Momentaufnahme scheint noch aktuell zu sein. Das bedeutet: Neue Bilder fürs Archiv.


WILDWECHSEL

Ausstellung im Kunstverein Meißen 12.11. – 23.12.2017

Luc Saalfeld: Aus dem Strugatzki-Zyklus (2015)

Luc Saalfeld: Aus dem Strugatzki-Zyklus (2015)

Die Jahresendausstellung des Meißner Kunstvereins ist trotz der zahlreichen Teilnehmer klar und luftig gehängt. Wer zu Weihnachten Kunst verschenken möchte, findet dort ein reiches Angebot an Malerei, Grafik und Fotografie. Das Bennohaus ist ein geschichtsträchtiger Ort, wo Zeitschichten durch Architekturzeugnisse erfahrbar werden: Der Galerieraum verfügt über eine bemalte Renaissancedecke, die allein ein Besuch wert ist. Steigt man dann im Hause bis in den Weinkeller hinab, gelangt man in die gotischen Gewölbe des Restaurants St. Benno. Dessen gute regionale Küche und freundliche Bedienung sind eine Seltenheit.


NEUES AUS DRESDNER ATELIERS

Ausstellung in der Villa Eschebach 27.09. – 01.12.2017

Luc Saalfeld: Aus dem Zyklus Formstudien (2017)

Luc Saalfeld: Aus dem Zyklus Formstudien (2017)

Die vom Künstlerbund Dresden initiierte Ausstellung ist dieses Jahr in den Räumen der Volksbank Raiffeisenbank am Albertplatz zu Gast. Sie zeigt aktuelle Positionen der jüngeren und mittleren Generation. Die Eröffnung ist am 26. September 2017 um 19.00 Uhr. Das Faltblatt zur Ausstellung findet man hier, die Besprechung von Lisa Werner-Art in der DNN.


DER GETEILTE HIMMEL

Luc Saalfeld: Wolkenstudie (2014)

Luc Saalfeld: Wolkenstudie (2014)

Die gleichnamige Erzählung (1964) von Christa Wolf beginnt so: "Die Stadt, kurz vor Herbst noch in Glut getaucht nach dem kühlen Regensommer dieses Jahres, atmete heftiger als sonst. Ihr Atem fuhr als geballter Rauch aus hundert Fabrikschornsteinen in den reinen Himmel, aber dann verließ ihn die Kraft, weiterzuziehen. Die Leute, seit langem an diesen verschleierten Himmel gewöhnt, fanden ihn auf einmal ungewöhnlich und schwer zu ertragen, wie sie überhaupt ihre plötzliche Unrast zuerst an den entlegensten Dingen ausließen." (Herv. d. d. Verf.)

Mir fiel auf, daß diese Eingangssätze heute mit neuer Bedeutung gedacht werden können. Auch wir haben uns über die Jahre an einen verschleierten Himmel gewöhnt, an seltsame Wolkenbildungen und Abgasspuren, an plötzliche Temperaturschwankungen, katastrophale Wetterereignisse und dauerhaft belastete Luft.


LUC SAALFELD – EXHIBITIONS 2017

Luc Saalfeld: Springer (2014)

Luc Saalfeld: Springer (2014)

Dieses Bild aus dem Zyklus LA MER ist als Postkarte in den Displays von City Cards erhältlich. Der Sprung von felsiger Klippe ins Wasser ist ein Symbol des Sommers. Und eine persönliche Erinnerung an die bulgarische Schwarzmeerküste, wo es nach langer Reise warmen Muschelsalat und gut gekühlten Weißwein gab. Vom Meeresbalkon des Restaurants aus bot sich der Blick auf das Wasser und diesen mutigen Springer. Auf der Rückseite der Karte sind einige Aktivitäten dieses Jahres und die aktualisierten Weblinks nachzulesen.


DISPLA(Y)CED – EXHIBITION

Pfotenhauerstraße 52, Bushaltestelle Gutenbergstraße

DISPLA(Y)CED – EXHIBITION: Luc Saalfeld: Fundament (2017)

Luc Saalfeld: Fundament (2017)

Ausstellungseröffnung, Künstlertreff, Performance (11.08.) und Busrundfahrt (12.08.2017) sind über die Bühne. Lucie Freynhagen und die Alte Feuerwache Loschwitz haben ein wunderbares, öffentlichkeitswirksames Projekt gestemmt, was nicht nur den Dresdner Stadtraum bespielt, sondern mit vielen internationalen Teilnehmern Blicke über den Rand des Elbtals erlaubt. Dank an die Akteure vor Ort und für die Förderung der Stiftung Kunstfonds.

Weitere Infos: Alte Feuerwache


OSTRALE – EXHIBITION 28.07. – 01.10.2017

Biennale für zeitgenössische Kunst

OSTRALE – EXHIBITION 2017: Ausstellungsansicht Halle 4

Ausstellungsansicht Raum T4

Aus dem Begleitheft zur Ostrale 2017: „Oliver Kratz kuratierte die Serie ANALOGIES von Gaspar Risko (HU) und
Luc Saalfeld (DE) nach inhaltlichen und formalen Gesichtspunkten, die ihm als Entsprechungen im Werk beider Künstler aufgefallen waren. Für ihn war besonders wichtig, die Nähe zwischen den Bildfindungen und deren innerer Gestimmtheit zu veranschaulichen. Vielleicht auch, um die eigene Irritation beim Betrachten zu thematisieren und dem Ausstellungsbesucher zu vermitteln.“

Ein Besuch der Ostrale auf dem Gelände des Alten Schlachthofs ist dieses Jahr nicht nur wegen der eindrucksvollen Ausstellung voller Zeitbezüge unverzichtbar – das brachliegende Areal wird nun letztmalig bespielt. Wer die einzigartige Atmosphäre von Aufbruch und Verfall genießen will, kann nach dem Rundgang draußen im Liegestuhl gute Getränke und veganen Imbiß einnehmen.


LUC SAALFELD – FUNDAMENT (2017)

LUC SAALFELD – FUNDAMENT (2017)

Die Arbeit FUNDAMENT stammt aus dem Zyklus POSTPLATZ ARCHIV. Dieses dokumentarische Langzeitprojekt beschreibt die baulichen Veränderungen im innerstädtischen Raum Dresdens: Abriß und Umformung sind augenfällige Begleiter tiefgreifender sozialer Veränderungen. Die Aufbauleistungen der 50er bis 70er Jahre mit qualitätvollen Leit- und Wohnbauten, die der internationalen Moderne zuzuordnen sind, erfahren keine Wertschätzung.

FUNDAMENT ist im Rahmen der internationalen Ausstellung DISPLA(Y)CED vom 08.08. – 18.08.2017 im Dresdner Stadtraum zu sehen. Auf Großflächenplakaten werden künstlerische Positionen gezeigt, die unsere Wahr­nehmungs­gewohn­heiten in mehrfacher Hinsicht in Frage stellen: Durch das Medium der Vermittlung, aber auch im Bild selbst.


GESICHTER IN DER STADT

Galerie 2. Stock im Dresdner Rathaus 14.06. – 28.09.2017

Luc Saalfeld: Konrad Kujau, 1996

Luc Saalfeld: Konrad Kujau (1996)

Mitte der neunziger Jahre hatte der gewichtige Fälscherfürst Konrad Kujau (gebürtiger Löbauer) eine Präsentation in den Räumen von Formguß Dresden, wo ich die Gelegenheit hatte, ihn zu fotografieren – mit einer Exa 1c und hochempfindlichem Kodak T-Max. Aus heutiger Perspektive keine Freude, erfreulich aber die Folgen. Der ebenfalls anwesende Leipziger Maler Wolfgang Peuker bestellte am gleichen Tag die entstandenen Fotos für ein Porträt Kujaus, das er später auch tatsächlich anfertigte, erstaunlich nah an der Bildvorlage.

Zu allen der insgesamt fünf Porträts, mit denen ich beteiligt bin, ließe sich eine Geschichte erzählen, da meine Menschenbilder situativ entstehen, in einem Raum, den der Porträtierte selbst prägt. Die Ausstellung wurde kuratiert von Wanda Reichardt und Janina Kracht von der Freien Akademie Kunst+Bau. Die Ausstellungsbesprechung von Teresa Ende findet man hier.


BESTANDSAUFNAHME

Kunstraum Dresden 01.04. – 10.06.2017

Luc Saalfeld: Nachlassdepot Rainer Zille (2009)

Luc Saalfeld: Nachlassdepot Rainer Zille (2009)

Der Neue Sächsische Kunstverein präsentiert Arbeiten seiner Künstlermitglieder aus dem Bestand des Vereins. Karin Weber wählte als Abbildung für die Einladungskarte diese Serie aus dem Nachlassdepot des Malers Rainer Zille, weil der Vorgang des Enthüllens und Verhüllens als treffendes Symbol für die aktuelle Bestandsaufnahme gesehen werden kann. Ein zentrales Thema meiner Bildserien über Räume der Kunst ist die Verhüllung – Kunstobjekte werden verstaut und verpackt und verlieren ihre sichtbare Aura. Aber unter den Papieren, Folien oder Tüchern existieren sie doch und vermitteln manchmal schemenhaft nur einen verfremdeten Eindruck ihrer selbst, die übliche Lockung des Verborgenen. Das, was wir nicht erkennen können, fesselt die Aufmerksamkeit ganz.